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25.05.2015 - Truck EM 2015 dritter Lauf Misano (I)
Truck EM 2015 dritter Lauf Misano (I) Samstag
„Was für ein Tag, was für eine Dramatik.“ Dieses Zitat kann man an diesem Wochenende wohl jedem Teammitglied der Truppe von Truck Sport Bernau in den Mund legen.„Auf jeden Fall ein arbeitsreicher Tag für meine Mannschaft“, so eine emotionale Ellen Lohr im Ziel des zweiten Tageslaufs. „Ein Mannschaft, der ich es zu verdanken habe, dass ich im zweiten Rennen überhaupt am Start stehen konnte“. Doch der Reihe nach...
Am dritten Truck EM Wochenende waren die Teams der Truck Europameisterschaft an der Adria zu Gast. Eigentlich eine Urlaubsregion mit Schönwettergarantie. An diesem Samstag sollte das mit dem Urlaubswetter allerdings nicht klappen. Wintereinbruch mit Unwetter und Regengüssen, die alles massiv unter Wasser setzten. Allerdings gab es durchaus auch mal abtrocknende Streckenabschnitte. Insgesamt also schwierige Bedingungen für alle Beteiligten.
In der letzten Runde des zweiten freien Trainings am Vormittag wurden Ellen indirekt diese rutschigen Bedingungen zum Verhängnis, denn Jose Sousa auf einem Renault unterwegs, drehte sich zieleingangs spektakulär nach innen Richtung Boxenmauer weg und Rene Reinert und Ellen, die direkt dahinter fuhren, wurden dadurch in einen Unfall miteinander verwickelt. „Die Gefahr war gross, dass Sousa bei seinem zweiten Dreher direkt vor meiner Nase landen würde. Rene hat die Situation wohl anders eingeschätzt und ist hart in die Eisen gestiegen. Ich hatte laut Datenaufzeichnung genau 6 m um zu reagieren, das ist natürlich zu knapp. Mit meiner Vollbremsung bin ich auf ihm gelandet, statt nur hinten drauf. Wie das genau passieren konnte, ist ein bisschen rätselhaft. Dass ein Truck mit allen Rädern auf einem anderen landet und quasi mit ihm mitfährt, hat es, glaube ich, auch noch nicht so oft gegeben.
„Beide Trucks waren ziemlich hinüber, aber meine Mechaniker haben es geschafft, mein Einsatzgerät für das zweite Rennen wieder auf die Beine zu stellen. Das hiess zwar von ganz hinten starten zu müssen, aber wir hatten die Chance vielleicht den ein oder anderen Punkt zu holen“, so Lohr. Und genau so sollte es dann auch kommen. Ellen konnte von Platz 18 aus auf Rang acht nach vorne fahren. „Ein versöhnliches Ende des ersten Renntages“, so Lutz Bernau, Teamchef und an diesem Tag Mechaniker in Personalunion.
Ellen Teamkollege Antonio Albacete fuhr heute die Plätze vier und sechs ein. Besonders im ersten Rennen hatte er dabei einen Podiumsplatz im Visier. „ Am Ende sollte es leider nicht ganz reichen um die Top drei attackieren zu können.“ so der Spanier im Ziel.
Immerhin konnte das Team Truck Sport Bernau mit der Leistung im zweiten Lauf den dritten Platz in der Teamwertung einfahren. „Dieser Pokal gehört am heutigen Tag zu 100% meinen Mechanikern, diese Leistung hätten nur wenige hinbekommen.“ kommentiert Lohr den Podestplatz. „ Morgen wird wieder angegriffen“, sind sich Ellen und Antonio einig, was die Ziele für den Sonntag angeht.
Ergebnisse des Tages:
1. Lauf
1. Hahn 2. Lacko 3. Kiss 4. Albacete 5. Vrsecky 6. Janiec 7. Rodrigues 8. Robineau
2. Lauf
1. Kiss 2. Lacko 3. Janiec 4. Vrsecky 5. Hahn 6. Albacete 7. Körber 8. Lohr
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Truck EM 2015 dritter Lauf Misano (I) Sonntag
Am Sonntag sollte an der Adria endlich die Sonne eine Chance erhalten, allerdings erst am Nachmittag. Am Morgen im Warm Up und Zeittraining sorgte ein kurzer aber heftiger Regenschauer dafür, dass mal wieder alle mit ihren Set Ups für die Renntrucks sprichwörtlich im Regen standen. „Es ist schwierig, mit wenigen Runden, unter den andauernd wechselnden Bedingungen eine optimale Abstimmung zu finden, aber ich denke, dass wir trotzdem für alle Situationen gut vorbereitet sind“ , meinte Ellen Lohr`s Renningenieur Volker Schmidt. „Aber“, ergänzt Ellen „Trotzdem ist es nicht ganz einfach, unter wirklich allen Wettervoraussetzungen das Beste aus einem selbst herauszuholen. Im Zeittraining ist mir das leider nicht gelungen. Der Truck war locker gut für die Top 10, aber ich habe sie knapp (5 Hundertstel) aber dennoch verpasst. Mein Fehler.“ gesteht sie nach einem elften Rang in der Startaufstellung ein.
Im ersten Tagesrennen sollte es dann nur ein fünfzehnter Platz werden. „Ich bekam direkt nach dem Start eine Drive Through Strafe durch die Boxengasse aufgebrummt, wegen einer Situation in der ich ins Grüne gedrängt wurde. Das Ganze als Folge einer Kettenreaktion. Dabei habe ich Sascha Lenz umgedreht und eine Bestrafung wegen Verlassens der Strecke bekommen“, erklärt Lohr. „Ich werde noch wahnsinnig, mit den Entscheidungen der Sportkommissare. In der folgenden Anhörung wurde dann klar festgestellt, dass ich komplett unschuldig war. Tatsächlich haben sich die Sportkommissare entschuldigt, was ich auch noch nie erlebt habe. Immerhin. Aber da es sich in dem Moment um eine sogenannte Schiedsrichterentscheidung handelt, gibt es keine Chance mehr irgendetwas rückgängig zu machen“. „Mies gelaufen, abhaken, Blick nach vorne.“ so der knappe Kommentar von Lutz Bernau, Ellen`s Teamchef.
Im zweiten Rennen, dann also von Startplatz 15, gab es zwei heftige Situationen zu meistern. Gleich in der ersten Runde gab es einen Zwischenfall zwischen Rene Reinert und Gerd Körber, mit dem Ergebnis, dass beide strandeten. Ellen dazu: „Ich hatte über Funk glücklicherweise kurz vorher von Lutz eine Warnung bekommen, aber speziell Gerd stand sehr gefährlich mitten auf der Strecke an einer unübersichtlichen Stelle. Das hätte auch schief gehen können.“ In der Folge gab es einen Rennabbruch und Re- Start nach den Aufräumarbeiten. Während Gerd`s Truck nur noch umgeparkt werden konnte, fand sich Reinert zum Neustart am Ausgang der Boxengasse wieder ein.
„Und dann rappelte es erst richtig“, so Lohr zu den Geschehnissen im Startgetümmel. Aber glücklicherweise konnte ich mich dieses Mal aus allem raushalten und gleich einige Plätze gut machen. An neunter Stelle liegend, war es ein etwas einsames Rennen für die Mönchengladbacherin, denn: „ich konnte weder nach vorne attackieren, noch wurde ich angegriffen“.
Versöhnlich wurde es dann noch, als das Team Bernau-Albacete wie schon am Vortag, den Pokal für den dritten Rang in der Teamwertung entgegen nehmen konnte. Ellen´s neunter Platz und Antonio Albacetes vierter Rang im zweiten Lauf sorgten für die nötigen Punkte.
„Nach den ganzen Geschehnissen der beiden Tage, geht das Ergebnis in Ordnung“, so Teamkoordinator Michael Bernau. „Nun heisst es, den Truck fit zu machen für Ende Juni, denn da warten die beiden härtesten Wochen des Jahres auf das Team.“
Nur ein Wochenende vor dem Truck Grand Prix am Nürburgring geht der Truck Tross nach Nogaro in Frankreich. Eine logistische Herausforderung für die Crew, da der Aufbau in der Eifel bereits dienstags stattfinden muss.
Ergebnisse des Tages:
1. Lauf
1. Kiss 2. Hahn 3.Lacko 4.Albacete 5.Körber 6.Vrsecky 7.Reinert 8.Rodrigues 9. Janiec
2. Lauf
1.Lacko 2.Vrsecky 3.Kiss 4. Albacete 5.Hahn 6.Janiec 7.Rodrigues 8.Robineau 9. LohrZur Bildergalerie